International Music - Die besten Jahre

 


Das ist das Album des Jahres 2018 im MUSIKEXPRESS. Es gibt zwei große, alteingesessene Musikzeitschriften in Deutschland; der ROLLING STONE ist einerseits politisch korrekt kritisches Monatsmagazin, und andererseits, eigentlich hauptsächlich, Musikzeitschrift, und hält die Ehre des althergebrachten Blues, Folk, Rock’n’Roll hoch, inklusive Heiligenverehrung von Bob Dylan und Co. Hauptaugenmerk natürlich amerikanische Rock und Popmusik. 

Der MUSIKEXPRESS hat schon vor Jahren begonnen, die Leser abzuholen, die der BRAVO entwachsen sind (nicht negativ gemeint, ich selbst war jahrelang begeisterter BRAVO Leser), und gewährt deutschsprachiger Rock und Popmusik mindestens 20% Startbonus. Im vorliegenden Fall  hören wir ein Trio aus Essen, das einige gute Ideen hat, das Album aber auf die zehn bis zwölf besseren und sehr guten Nummern hätte kürzen sollen. 

Die Kritiker bescheinigen den Musikern Lakonie, was einige wenige Male zutrifft, oft aber scheinen sie krampfhaft bemüht, intellektuellen Humor einfließen zu lassen, oder aber verwenden Wörter offenkundig nur, weil sie anders sind. Dass wir über die Texte nachdenken, ist dem Umstand geschuldet, dass Deutsch für uns immer etwas peinlicher klingen kann wie derselbe Nonsens auf Englisch. Musikalisch bewegen sie sich zwischen den 1980ern und dem Heute (entgegen den wohlmeinenden Kritikern keine Spur von Velvet Underground, weder im Gesang, noch in den spannenden Momenten der atonalen Improvisationen). 

Es ist guter, überdurchschnittlicher Poprock, nicht Indierock, krankt aber am Hauptproblem von Indie: die Musik und die Worte treffen vielleicht dein Gehirn, dein Herz, deinen Bauch, aber sie berühren deine Seele nicht, und eigentlich ist Musik die Sprache der Seele. Musik für Menschen im Heute, die mitunter darunter leiden, unter nichts leiden zu müssen.

Zu finden Hier!

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