Jeder, der Kreisky schon einmal live
gesehen hat, und das sind erstaunlich wenig Leute, gemessen an der Klasse
dieser Band, weiß, wie fantastisch sie ihre an sich schon herausragend
einzigartigen Songs vortragen, und dass ein Franz Adrian Wenzel unbedingt auf
eine Bühne gehört. Traurig, wie wenig Notiz von einer Band genommen wird, die
alles an Wucht, Melodie und Kakophonie zusammenträgt, was man sich nur wünschen
kann.
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WILL BUTLER - Policy
Der jüngere Butler hat also ein Soloalbum gemacht, den Texten
nach zu schließen, durchaus sinnvoll, weil sehr persönlich. Der Musik nach zu
urteilen sind Arcade Fire tatsächlich eine Komponier- und Schreibgemeinschaft,
denn die Stücke auf diesem Album könnten genauso gut ein
Reflector-Outtakes-Album sein. Eine sympathische, ruhige Scheibe ohne
Arcadesche Wucht.
BERTRAND CANTAT - Choeurs
Es ist hier nicht der Platz, um auf die persönliche(n)
Tragödie(n) des Bertrand Cantat einzugehen. Die vorliegende Arbeit ist eine
Vertonung dreier Geschichten von Sophokles über die Frauen von Trachis, über
Antigone und Elektra. Griechische Tragödien scheinen eine geeignete Bühne für
die Seele dieses Mannes, die sich durch ihn
in die Welt, in ein ganzes Universum hinausschreit und ihn, den Sänger,
zu zerreißen droht, und es scheint, als hätte er gar nichts dagegen, mitten in
der Darbietung einfach zu explodieren: er deklamiert, klagt, schreit, singt,
zerbricht und bleibt gleichzeitig felsenfest. Ein Musiker und Interpret, der in
seiner Art (Kunst) einzigartig ist. Ein Orpheus der Gegenwart, der die Unterwelt
nicht fürchtet und bereit ist, alles für seine Liebe zu geben. Nur: seine
Eurydike ist für diese unsere Welt verloren; für immer.
VILLAGERS - Awayland
Gerade, wenn die hohe Überstimme und der (mich) nervende
Harmoniegesang überhand zu nehmen droht, kriegen die Villagers immer wieder die
Kurve und verblüffen Ohren und Herz und Hirn mit ihrer Musik. Das hier könnte
die Schnittstelle sein zwischen Bright Eyes, Get Well Soon und den frühen
Okkervil River.
BAT FOR LASHES - Two Suns
Das ist zweifellos ein schönes Album, das mit einer schönen, klaren Frauenstimme beginnt und mit schönen Klavierklängen endet. Und dazwischen? Unaufgeregte Musik, die nicht mitreißt, aber auch nicht dahinplätschert. Es ist ein Gefühl, als säße man an einem See, spürte die Wiese und den leichten Wind, der die Wellen auf dem See in Bewegung bringt und hält, denen man zusieht. Eine geeignete Klangspur für ruhige, entschleunigende Momente.
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