Die 20 € - Songs " Part 2 "


Die 20 € - Songs "Part 2"


So ca.99 Cent bis 1,09 € zahlt man heute normalerweise für ein Lied (pro Download oder etwa 2 €, wenn man den Albumpreis durch die Anzahl der Lieder dividiert). Es gibt aber Lieder, die allein schon 20 € wert wären



Second Coming/Ballad of Dwight Fry - Alice Cooper




Empfehlung: Beide Lieder am Stück hören.


Erst einmal geht es um (die) Auferstehung, ganz unaufgeregt, melodiös, sehnsüchtig, dann bleibt ganz allmählich nur mehr das Klavier und mündet in eine Spieluhrmelodie, und eine Kinderstimme fragt seine Mutter nach dem Vater.
Die akustische Gitarre eröffnet, Bass, Schlagzeug und Stimme kommen dazu, und wir hören die Geschichte des seit vierzehn Tagen in eine (offensichtlich) psychiatrische Klinik Eingeschlossenen. Das Zusammenspiel von Instrumenten und Stimme, das Fühlbarmachen der paranoiden Angst, des verzweifelten Wunsches nach Entkommen: Großartig. Plötzlich eine Explosion, schleppende Musik (ungläubiges Abwarten), schneller drehend (Flucht). Dem Gefängnis entkommen, aber sich selbst und den eigenen Ängsten und Trieben?


THUNDER - Wonder Days


Thunder kennt man bei uns kaum, obwohl es sie schon seit einem Vierteljahrhundert gibt. Auf ihrem aktuellen Album vertonen sie herrlich unkitschig Jugenderinnerungen mit anspruchsvollem, Aufmerksamkeit forderndem Hardrock. Zeit, sich auch wieder einmal die älteren Thunder-Alben und die Bowes&Morley Stücke anzuhören.


NADINE SHAH - Fast Food

nadine shah - fast food

Die nächste Frau mit sensationeller, weil herausragender Stimme: irgendwie am Zerbrechen, aber doch so stark, dass nichts sie wirklich brechen kann. Dazu große Geschichten in große Lieder verpackt. Vielleicht ein wenig an Rykarda Parasol erinnernd, aber das ist keine schlechte Reminiszenz. Unbedingt reinhören und entdecken.


ERIC BIBB - Jericho Road

Eric bibb - jericho road

Eric Bibb spielt die (vor allem akustische) Bluesgitarre, singt mit der schwarzen Bluesstimme, wie so viele vor ihm und so viele neben ihm. Was ihn von den anderen abhebt, ist die Art seiner Geschichten: nicht nur schmerzhafte Erfahrungen oder Aufrufe zur Rebellion und Selbstbehauptung, auch ganz einfache Beschreibungen persönlicher Eindrücke vermittelt er. Zusätzlich gibt es auf diesem Album auch etwas Soul und Afrika.

Dear Mr. Robert Zimmerman


Dear Mr. Robert Zimmerman, your holy Bobness,dear mr robert zimmerman
I do understand your urge to retire, your need to settle down and to rest. And I really adore your bitter attempts to get rid of your fans, who won’t let you go. The albums you have recorded in the past decades, had been output so carelessly, without any ambitions or love, that one might think, you could lose your reputation.

But, Mr. Dylan, what did your aficionados do? They called that meaningless stuff raw, true, earthen, brilliant.
And now....

dear mr robert zimmermanAnd now, Mr.Bob, your supposed final strike. „Shadows of the night, Bob Dylan sings Sinatra“. The unreachable wit oft he subtitle! Bob Dylan sings! But not enough of sarcasm: Sinatra-songs. There is, as I am informed, no such thing as a Sinatra-song, he has not written them, he has sung them, and, in opposite to you, he could sing. So. one oft he greatest songwriters in music’s history tries to sing songs, a singer had sung. Brilliant. But what happened? At least half of your unteachable fanatics still cling to you, and they say, it works, you really made a good job, unbelievable.


So, old Bobby, take my advice, for I am still convinced, that you have once, many decades ago, written some oft he best songs of all times: try next time. „Bob Dylan sings Edith Piaf and Jaques Brel en francais: `La vie en Jaques``, and in the case, this won’t be enough, to chase away the last of your troublesome fans: „The endless journey ‚round the world or Einmal um die ganze Welt: Bob Dylan singt Karel Gott auf deutsch und tschechisch.“


Sincerely



R.Kröpfl